HORTUS CONCLUSUS

Meine Bücher lassen überall,
wo sie hingelangen,

aus resignierenden, verquälten Seelen

glückliche Menschen werden.

– IN EIGENER SACHE



Unter dem Namen Hortus conclusus (Umschlossener Garten) fasst Bô Yin Râ sein geistiges Lehrwerk symbolisch zusammen. Was darunter zu verstehen ist, erläutert er im Eingangskapitel des Abschlussbands, der ebenfalls den Titel Hortus conclusus trägt.

Das Lehrwerk besteht aus 32 Büchern und den geistigen Bildern. Darüber hinaus hat Bô Yin Râ an das Lehrwerk anschließende Schriften veröffentlicht und säkulare Bilder, ganz überwiegend Landschaften, hinterlassen.

Sämtliche Schriften erscheinen seit 1927 im
Kober Verlag AG Bern in der Schweiz. Auch einige Kunstdrucke seiner Gemälde sind dort erhältlich, zum Angebot weiterer Kunstdrucke gelangen Sie hier.


Übersetzungen in Bulgarisch, Englisch, Esperanto, Estnisch, Französisch, Griechisch, Kroatisch, Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisch, Tschechisch, Ungarisch sind in den Verlagen der jeweiligen Länder erschienen.

DIE SCHRIFTEN


Jeder, 

der sich einmal eingefühlt hat in meine Darstellungsweise 

und dann Wort und Silbe in sein Inneres dringen läßt, 

wird aus seiner eigenen innersten Tiefe empfangen, wessen er bedarf. 

– ÜBER MEINE SCHRIFTEN


Für einen ersten Überblick können alle aufgeführten Schriften hier als PDF heruntergeladen oder auch direkt am Bildschirm gelesen werden. Die Inhaltsangabe finden Sie jeweils am Anfang des Buches. 


Falls die Werke zu wiederholt gelesenen Lebensbegleitern werden, empfehlen wir allerdings die gebundene und gedruckte Verlagsausgabe als beste Zugangsform für eine ruhige und besinnliche Aufnahme des jeweiligen Inhalts.


Das Lehrwerk Hortus conclusus besteht aus folgenden Büchern:


> DAS BUCH DER KÖNIGLICHEN KUNST (1913/1932)


> DAS BUCH VOM LEBENDIGEN GOTT (1919/1927)


> DAS BUCH VOM JENSEITS (1920/1929)


> DAS BUCH VOM MENSCHEN (1920/1928)


> DAS BUCH VOM GLÜCK (1920)


> DER WEG ZU GOTT (1924)


> DAS BUCH DER LIEBE (1922/1931)


> DAS BUCH DES TROSTES (1924)


> DAS BUCH DER GESPRÄCHE (1920)


> DAS GEHEIMNIS (1923)


>
DIE WEISHEIT DES JOHANNES (1924)


> WEGWEISER (1928)


> DAS GESPENST DER FREIHEIT (1930)


> DER WEG MEINER SCHÜLER (1932)


> DAS MYSTERIUM VON GOLGATHA (1922/1930)


> KULTMAGIE UND MYTHOS (1924)


> DER SINN DES DASEINS (1927)


> MEHR LICHT (1921/ 1936)


> DAS HOHE ZIEL (1925)


> AUFERSTEHUNG (1926)


> WELTEN (1922) > Hier geht es zu dem Gemäldezyklus WELTEN des Buches 


> PSALMEN (1924)


> DIE EHE (1925)


> DAS GEBET (1926)


> GEIST UND FORM (1924)


> FUNKEN – MANTRA-PRAXIS (1922)


> WORTE DES LEBENS (1923)


> ÜBER DEM ALLTAG (1934)


> EWIGE WIRKLICHKEIT (1934)


> LEBEN IM LICHT (1934)


> BRIEFE AN EINEN UND VIELE (1935)


>> HORTUS CONCLUSUS (1936)


An das Lehrwerk anschließend sind folgende Werke erschienen:


> DAS REICH DER KUNST (1921/1933)


> OKKULTE RÄTSEL (1923)


> WARUM ICH MEINEN NAMEN FÜHRE (1927)


> ÜBER MEINE SCHRIFTEN (1929)


> AUS MEINER MALERWERKSTATT (1932)


> IN EIGENER SACHE (1935)


> KODIZILL ZU MEINEM GEISTIGEN LEHRWERK (1937)


> MARGINALIEN (1938)


> ÜBER DIE GOTTLOSIGKEIT (1939)


> GEISTIGE RELATIONEN (1939)


> MANCHERLEI (1939)

DER WELTENZYKLUS

Ich wüßte nicht, wie ich das Wesentliche dieser Bilder 

den Beschauern durch „Erklärungen“ näher bringen sollte,

denn  l i e ß e  sich das hier Dargestellte  w o r t m ä ß i g  erfassen,

dann würde ich es nicht  i n  F o r m  u n d  F a r b e  gestaltet haben.

Ich kann nur sagen,  daß alles, was ich auf den Bildern zeige,

für mein eigenes  i n n e r e s  Schauen so real gegeben und selbstverständlich ist,

wie für mein äußeres Sehen irgend ein Gegenstand der Außenwelt,

und ich fand Menschen,  die  d a s  g l e i c h e  mit dem inneren Auge erschauen,

und beglückt waren, hier eine künstlerische Wiedergabe zu erkennen.

– WELTEN 


Der Gemäldezyklus Welten umfasst 20 Werke und  gehört zu dem Buch Welten.


Uns liegen keinen besseren Aufnahmen vor. Die Mehrzahl der Weltenbilder kann jedoch in hochwertiger Qualität als Kunstdruck oder sogar als Replikat im Kober-Verlag erworben werden. 


Die Bilder lassen sich durch Anklicken auch vergrößert oder verkleinert betrachten, durch die entsprechende Zoom-Steuerung auf Ihrem Endgerät.


Zur Entstehungszeit des Weltenzyklus: In der zweiten (1960) und dritten (1997) Auflage, S. 126, seines Buches „Der Maler Bô Yin Râ“ schreibt Rudolf Schott über die Bilder des Weltenkreises: „Bô Yin Râ hat jene Kompositionen in Görlitz (ungefähr 1920 bis 1922) für sich und nahe Verstehende gemalt“. Diese Angabe galt danach für viele Jahrzehnte als gesetzt.


Mit den jüngsten Recherchen in den Görlitzer Archiven lässt sich der späteste Zeitpunkt der Fertigstellung auf Mai 1921 datieren, denn in diesem Monat wurde eine Ausstellung des Jakob-Böhme-Bundes in Görlitz, die auch die Weltenbilder enthielt, eröffnet. (Magische Blätter April 2020, S. 137ff)


Dem Buch Aus meiner Malerwerkstatt (S. 44) von Bô Yin Râ kann man entnehmen, dass die ersten geistlichen Bilder hingegen schon in der Welt waren, als es noch keinen Expressionismus gab. In seinem Artikel im Görlitzer Anzeiger vom 5.6.1921 (Magische Blätter April 2020, S. 140) über die oben genannte Ausstellung bezieht Bô Yin Râ eine solche Zeitangabe direkt auf die große Mehrzahl der Weltenbilder. Eine ähnliche Aussage hat Bô Yin Râ sogar in das Vorwort zum Buch Welten (1922) aufgenommen. Datiert man den Beginn des Expressionismus etwa auf die Gründung der Künstlergemeinschaft „Die Brücke“ 1905, bleiben nur die ersten Jahre des Jahrhunderts als Entstehungszeit der ersten geistlichen Bilder übrig. Einen weiteren Hinweis darauf gibt Bô Yin Râ in einem Nachruf auf Max Klinger (Nachlese II, Kober-Verlag, S. 63ff), gestorben am 4.7.1920.

Bô Yin Râ schreibt dort, dass er diesem zum ersten Mal vor fünfzehn Jahren, also 1905, begegnet sei und aus dem Folgenden wie auch aus dem zitierten Kapitel von Aus meiner Malerwerkstatt geht hervor, dass erste geistliche Bilder schon damals existierten, auch wenn Bô Yin Râ sie Klinger erst in einer anschließenden Begegnung zeigte. Schließlich fand sich noch ein weiterer Zeitungsartikel aus der Zeit von 1921 mit der Aussage, dass die Weltenbilder schon zwanzig Jahre alt seien (Magische Blätter April 2020, S. 232f).


Erstaunlicherweise schreibt Schott selbst in der ersten Auflage (1927) des eingangs zitierten Malerbuches, die
Bô Yin Râ noch durchsehen konnte: „Bô Yin Râ hat die meisten dieser Kompositionen schon vor langer Zeit – manche liegen fast ein Vierteljahrhundert zurück – gemalt, ...” Wir können also nun als gesichert ansehen, dass die Mehrzahl der
Weltenbilder bald nach dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entstand, zeitgleich mit den ersten, damals noch verborgen gehaltenen Niederschriften des geistigen Lehrwerks (Hortus conclusus und Der Weg meiner Schüler, jeweils im Abschlusskapitel). Zudem lässt sich schließen, dass die heute auf allen Weltenbildern sichtbare fünfeckige Signatur mit den Initialen des geistigen Namens, den Bô Yin Râ erst 1912/1913 in Griechenland erhielt, in den meisten Fällen nachträglich aufgebracht worden sein muss. Tatsächlich tragen selbst die Abbildungen in der Erstauflage (1922) des Buches Welten diese fünfeckige Signatur noch nicht.


In den Magischen Blättern (Monatsheft November 2022, S. 28ff) erfahren wir von der schwedischen Bô Yin Râ-Stiftung, dass alle Weltengemälde „um 1920‟ nach Schweden verkauft wurden. Im Frühjahr 1952 gelangten sie in die Schweiz, wo sie bis heute sind. 1956 wurde die 2. Auflage von Welten im Kober-Verlag mit neuen Abbildungen herausgegeben. Aus den biographischen Daten des Künstlers kann man schließen, dass er die Weltenbilder nach der Görlitzer Ausstellung im Mai 1921 nie wieder zu Gesicht bekam.


Die zitierten Magischen Blätter sind im gleichnamigen Verlag erhältlich. 



* * *


Zum Schluss sei aber nicht verschwiegen, dass die ganzen biographischen Daten auf diesen Seiten für die Aufnahme der Bücher und Bilder unerheblich sind – soweit man mit Aufnahme eine Verinnerlichung vergleichbar der Aufnahme von Nahrung anstrebt, die man zu sich nimmt, um ihre Wirkung zu spüren und nicht, um ihre Inhaltsstoffe zu analysieren.


In diesem Vergleich mit der Nahrung wären die hier gegebenen äußeren Informationen die Verpackung – allerdings nicht mit dem Ziel, den Inhalt zu beschreiben, sondern auf ihn hinzuweisen, dass man ihn finde!


Die biographischen Angaben haben ihren Zweck erfüllt, wenn sie diejenigen, die den Autor und Maler noch nicht kennen, zum Verweilen einladen und zur Prüfung, ob sie das „Lebensmittel“ aufnehmen wollen oder nicht. Diejenigen, denen Bô Yin Râs Werk zum Lebensbegleiter wurde und deren Interesse sich doch irgendwann dem Erdenweg des Urhebers zuneigt, obwohl dies „nicht nötig ist“, mögen sie ohne mühsame eigene Quellensuche nacherleben lassen, wie sein Werk auf die Welt kam.

WERKVERZEICHNIS

Ein besonderes Anliegen der Stiftung ist die Erstellung eines Werkverzeichnisses, insbesondere der Bildwerke. Unseres Wissens gibt es ein solches Gesamtwerkverzeichnis noch nicht. Das Bô Yin Râ-Werkverzeichnis soll alle vom Verfasser veröffentlichten Schriften und alle Werke der darstellenden Kunst aus der Hand des Künstlers enthalten.


Das oberste Ziel des Verzeichnisses ist die Erhaltung des Werks selbst – so originalgetreu und vollständig wie möglich. Das Bô Yin Râ-Werkverzeichnis wird demnach nicht bloß eine Liste mit Titeln, sondern vor allem ein Archiv mit Reproduktionen in Wort und Bild. Es ist geplant, mit Fortschreiten des Vorhabens an dieser Stelle mehr zum Thema zu berichten. 


BILDARCHIV

Die nachfolgenden Gemälde wurden von der Deutschen Bô Yin Râ-Stiftung digitalisiert und wir machen sie – Landschaften und vor allem geistliche Bilder – hier zur meditativen Betrachtung am Bildschirm und zum Herunterladen zugänglich.  


Die Originaltreue der hochqualitativen Bildaufnahmen des entstehenden Bildarchivs von je 1,4 - 2,2 GB Größe lässt sich allerdings nicht am Bildschirm ermessen. An üblichen Bildschirmen würde man im Vollbild keinen Vorteil der Originaldaten gegenüber den hier in Farbtiefe und Auflösung reduzierten Webdateien erkennen. Das liegt an der Begrenzung auf 8 Bit Farbtiefe, der kleineren Auflösung und vor allem der fehlenden Farbkalibrierung bei gewöhnlichen Bildschirmen. 


Die meisten werden zudem eine ungestörte Hingabe bei greifbaren, „handfesten“ Bildern eher erreichen als am Rechner, der die Neigung hat, seine eigene Aufmerksamkeit einzufordern.


Deshalb freuen wir uns, dass diese Gemälde beim Verlag Magische Blätter als hochwertiger Kunstdruck angeboten werden können. Dort finden Sie weitere Informationen zu den Drucken. Es wird nur der Preis des ausführenden Unternehmens für Druck und Versand erhoben. Die Deutsche Bô-Yin-Râ-Stiftung stellt die Bilddaten kostenlos zur Verfügung. 



Bei den Kunstdrucken können Sie sich wegen der Farb- und sonstigen Detailtreue darauf verlassen, dass die Gemälde wie vom Künstler beabsichtigt wirken. 


Wenngleich also die Möglichkeit zu einer im Physischen verankerten, dauerhafteren Nachbildung der Kunstwerke als Beweggrund für die Errichtung des Bildarchivs im Vordergrund steht, sollen die für die Bildschirmansicht eingerichteten „scheinbaren“ Bilder nicht verheimlicht werden, ohne die man sich ja auch nicht für einzelne Drucke entscheiden könnte. 


Sie können höher aufgelöste Fotos durch Klicken auf die Vorschaubilder ansehen oder herunterladen. In der Regel kann man mit der Funktionstaste F11 für PC und Ctrl-Cmd-F für MAC in den Vollbildmodus schalten (und zurück), wobei alles störende Beiwerk auf dem Bildschirm verschwindet. 


Die angegebenen Maße bedeuten Höhe x Breite jeweils in cm und beziehen sich auf die Originalgröße der Gemälde.


Der im Text genannte Vortrag „Symbolform und Wirklichkeit in den Bildern des Malers Bô Yin Râ“ wie auch die Bücher „Der Maler Bô Yin Râ“ und „Griechenlandskizzen“ von Rudolf Schott sind beim Kober-Verlag erhältlich. 

ZEICHNUNGEN

AUS DEM TRAUMLAND

Für eine größere Ansicht beim Durchblättern in das gewünschte Bild klicken.

Maße der Zeichnungen:

1. Träumer und Realist 16,1 x 14,9

2. Die Selbstquäler 19,1 x 15,8

3. Müde Seelen 16,1 x 16,4

4. Die stillste Straße 16,8 x 16,5

5. Der Weg der Fertigen 17,0 x 17,7

6. Der weiße Weg 17,1 x 16,9

7. Zweifel 18,2 x 16,9

8. Am Traumquell 16,9 x 18,2

9. Im Lande des Sichersten 16,6 x 15,2

10. Scherzo infinito 14,1 x 13,4


Aufnahmedatum: 27.4.2022


„Aus dem Traumland“ ist ein Zyklus von zehn (höchstwahrscheinlich) Tuschfederzeichnungen, der 1906 im Berliner Verlag zusammen mit dem gedruckten Einstimmungstext und Inhaltsverzeichnis vervielfältigt und veröffentlicht wurde. Die Vorlage für die hier gezeigten Bilder waren allerdings weder die Originalzeichnungen noch die Mappe von 1906, sondern eine photographische Reproduktion frühestens aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts, wie eine Papieranalyse ergab. Die weißen Photopapiere sind mit ihrem oberen Rand auf einen DINA4-Karton geklebt, alles zusammen eingelegt in eine Mappe in der Kartonfarbe. 


Es ist erstaunlich, dass dieses „Ergebnis der Nacht“ zeitgleich mit den ersten geistlichen Bildern und mit den ersten Niederschriften der Lehrwerktexte entstand, wie sich aus dem Text unter den Weltenbildern, s. oben, ergibt. In dem dort zitierten Nachruf auf Max Klinger von 1920 schreibt Bô Yin Râ, „dass ich dennoch nur mit zwei Mappenwerken [Anm: Aus dem Traumland, Phantasien] rein symbolistischen Inhalts damals [Anm: 1906] in die Öffentlichkeit zu treten wagte und mit meinen farbensymbolischen [Anm: geistlichen] Werken mich nicht bemerkbar machte ...“. Noch 1922 und 1923 erschienen Zeichnungen ähnlicher Art in der Zeitschrift „Der Türmer“ (Magische Blätter Juli 2022, S. 335 und S. 337).


Auch in seinem 1932 herausgegebenen autobiographischen Buch „Aus meiner Malerwerkstatt“ werden sie nicht verschwiegen, aber deren Bedeutung relativiert: „ ... wie ich mich auch zeitweilig darin versuchte, mancherlei mehr d i c h t e r i s c h e n  Stimmungen in Folgen von Schwarz-Weiß-Zeichnungen Formung zu geben. Aber derartiges war immer in kürzester Zeit wieder überwunden und in mir ausgemerzt, auch wenn es mir verhältnismäßig mehr Anerkennung und Aufmunterung gebracht hatte als mein mir wesenseigenes Streben zum völlig in sich ruhenden, n u r  in den seelischen Werten seiner Formen und Farben beschlossenen  ‚B i l d e'.“

EXLIBRIS CRAMER-KLETT

EXLIBRIS CRAMER-KLETT von Bô Yin Râ

Maße der Zeichnung: 10,0 x 7,5

Blattgröße: 14,1 x 10,5

Aufnahmedatum: 27.4.2022


Ein Exlibris (Bucheignerzeichen) ist ein in ein Buch eingeklebtes Blatt zur Kennzeichnung des Eigentümers. Exlibris kamen schon bald nach Erfindung des Buchdrucks auf und inspirierten im Laufe der Jahrhunderte namhafte Künstler zur Gestaltung. Dem Einführungstext des Exlibris-Katalogs des Gutenbergmuseums Mainz zufolge, dem mit etwa 49000 Einträgen umfangreichsten Katalog dieser Art weltweit, erlebte das Exlibris vom Ende des 15. bis ins 17. Jahrhundert seine erste Blüte. Zur goldenen Zeit wurden aber die Jahre 1890–1925 und hier wiederum werden als Künstler, die Maßstäbe in der Exlibrisgestaltung setzten, an erster Stelle Hans Thoma und Max Klinger genannt, welche beide zu Bô Yin Râ in persönlicher Beziehung standen.


Dieses Exlibris ist dort unter der Nummer 40610 verzeichnet.


Hinweis: Die Zeichnung eignet sich auch für einen Druck in doppelter Größe.

EXLIBRIS KRAUS

EXLIBRIS KRAUS von Bô Yin Râ

Maße: 10,0 x 6,7
Blattgröße: 11,7 x 7,9

Aufnahmedatum: 6.12.2021


Dieses Exlibris ist im Exlibriskatalog des Mainzer Gutenbergmuseums unter der Nummer 10027 beschrieben, wodurch die Autorschaft belegt ist. Zudem findet sich in der unteren linken Ecke ein Monogramm des Künstlers. Über die Berliner Verlagsanstalt Wilhelm Kraus veröffentlichte Bô Yin Râ im Jahre 1906 den Zyklus Phantasien, bestehend aus 20 symbolischen Federzeichnungen, und wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, wenn wir die Entstehung des Exlibris ebenfalls zu etwa dieser Zeit vermuten. 


Hinweis: Die Zeichnung eignet sich auch für eine zwei- bis dreifache Vergrößerung. (In der Reproduktion dieses Drucks wurde links oben außerhalb der Zeichnung ein Fleck aus Druckerschwärze wegretuschiert. Zum Vergleich die Originalaufnahme.)

E.V. STEINLE

E.V.STEINLE von Bô Yin Râ

Maße: 35 x 29
Aufnahmedatum: 6.12.2021


Diese Zeichnung des 16-Jährigen von 1893 zu Beginn seiner Ausbildung am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt ist die früheste uns bekannte Arbeit des werdenden Künstlers. Hinsichtlich der technischen Ausführung scheint es sich um schwarze und weiße Kreide auf hellbraunem Pappkarton zu handeln. Der Namenszug

E.v.Steinle, vermutlich der Abgebildete, wurde nachträglich mit Bleistift aufgebracht.

SONNENINSEL

SONNENINSEL von Bô Yin Râ

Maße: 23 x 32
Aufnahmedatum: 6.12.2021


Melchior Lechter, geboren 1865 in Münster, lebte abgesehen von mehreren Reisen seit 1884 als bildender Künstler in Berlin. Ein Schwerpunkt seines Schaffens waren Graphiken und Glasfenster. 

Sachverständige, die die Kunst gerne in Rubriken einteilen, rechnen seine Werke wie diejenigen Max Klingers dem Symbolismus zu. Eine nähere Bekanntschaft mit dem jungen Joseph Anton Schneider in seiner Berliner Zeit, wie die Zueignung nahelegt, ist unseres Wissens bisher noch nirgends erwähnt worden.


Ebenso unbekannt dürfte diese Bleistiftzeichnung sein. Sie war in den 1990er-Jahren von einer Münchner Sammlerin aus dem Nachlass Melchior Lechters auf Capri erworben worden, gelangte im November 2021 aus dem Hunsrück zur Versteigerung, besuchte für die Bildaufnahme wieder ihren Entstehungsort Berlin und ist dadurch nun erstmals einem größeren Kreise zugänglich. Ein Name des Bildes wurde nicht überliefert und der hier vergebene soll nur das Offensichtliche ohne Deutung benennen.


Bei eingehender Betrachtung werden manche die doppelten Schatten jedes Baumes, jedes Buschs gewahren. Ein Schatten fällt jeweils auf die Insel, der andere ins Meer. Wer nach einem symbolischen, verborgenen Sinn in der Zeichnung sucht, findet in dieser Beobachtung vielleicht einen Ansatzpunkt.


Hinweis: In der Reproduktion wurden an vier Stellen, alle außerhalb des gezeichneten Bleistiftrahmens, nachträglich Flecken wegretuschiert. Die braunen Flecken sind Stockflecken im Papier. Zum Vergleich die Originalaufnahme.

SÄKULÄRE BILDER

WALD IM RIESENGEBIRGE

WALD IM RIESENGEBIRGE von Bô Yin Râ

Maße: 60 x 90
Aufnahmedatum: 16.11.2020

Bildbeschriftung im Keilrahmen von Bô Yin Râ selbst: Joseph Schneiderfranken Wald im Riesengebirge


Im Buch Der Maler Bô Yin Râ von Rudolf Schott heißt das Bild nur „Im Riesengebirge“. Allerdings ist es in der Erstausgabe von 1927, dessen Manuskript der Maler durchgesehen hat, noch nicht enthalten.

Ab dem 11.8.1919 wurde das Bild laut Niederschlesischer Zeitung vom 12.8.1919 zusammen mit anderen Bildern in der Gedenkhalle zu Görlitz ausgestellt (Quelle: Magische Blätter, März 2021, S.179). Auch in dem Zeitungsartikel wird es als Wald im Riesengebirge angesprochen. Dies hat uns bewogen, es nun wieder unter seinem ursprünglichen Namen zu veröffentlichen. 

DER FELSENQUELL

DER FELSENQUELL von Bô Yin Râ

Maße: 49 x 58
Aufnahmedatum: 16.11.2020

Der Keilrahmen, auf den die Leinwand aufgespannt ist, trägt neben der Unterschrift „Joseph Schneiderfranken” den Schriftzug Bô Yin Râ, der Felsenquell – letzterer allerdings wohl nicht in Bô Yin Râs Handschrift. Der Name des Bildes stammt damit höchstwahrscheinlich von Bô Yin Râ.


Besonders am unteren Bildrand erkennt man die bei Bô Yin Râ seltene rote Vorgrundierung der Leinwand, die an vielen Stellen, besonders im Bereich des Wasserfalls, durchscheint.


Das Motiv konnte bisher noch nicht lokalisiert werden. Wegen der Zypresse, den für Deutschland eher untypischen kargen Felsen und mit der Kenntnis der von Bô Yin Râ besuchten Orte könnte man es in Griechenland oder in Italien vermuten. Aus dem Tessin ist uns nur ein Bild bekannt. Das Wort Felsenquelle taucht in allen Schriften Bô Yin Râs nur zweimal auf, einmal  im Sinne von Weisheitsquelle im Buch der Liebe, ein andermal im Kapitel Santo Spirito aus dem Buch Das Geheimnis. Die Handlung dieses Buches spielt am Ort seiner Italienreise 1922, dem Golf von Neapel. Die Beschreibung der dortigen Felsenquelle passt allerdings nicht zum Motiv des Gemäldes. Eher schon gibt die Situation beim anschließenden Aufstieg auf den Klosterberg – „in praller Sonne und ohne Aussicht auf schattenspendendes Gehölz”, „schamlos dem überhellen südlichen Sonnenlichte preisgegeben” die Stimmung des Gemäldes wieder. 

MEERLANDSCHAFT MIT SEGELBOOT

MEERLANDSCHAFT MIT SEGELBOOT von Bô Yin Râ

Maße: 13 x 19
Aufnahmedatum: 7.10.2021


Dieser kleine Bildentwurf ist schon aus dem Buch Griechenlandskizzen von Rudolf Schott bekannt, das 22 Skizzen in Originalgröße und hoher Bildqualität enthält. Der ausführlichen Einleitung nach wurden die Griechenlandskizzen 1912/1913 vor Ort „mit der Absicht gearbeitet, späterhin zu Landschaftsbildern größeren Formats entwickelt zu werden“. Wegen der zahlreichen Verpflichtungen des Malers ist es dazu leider häufig nicht gekommen, so wohl auch in diesem Fall.

ABEND AUF KORFU

ABEND AUF KORFU von Bô Yin Râ

Maße: 60 x 100
Aufnahmedatum: 18.11.2020

Der Bildname Abend auf Korfu steht im Keilrahmen, auf den die Leinwand aufgespannt ist, und kann damit als gesichert gelten.


Das Bild hing in Görlitz, als dort bei Kriegsende 1945 die Russen einmarschierten. Ein russischer Offizier soll dabei sein Bajonett in das Bild hineingestoßen haben. Der entstandene Schaden wurde 2006 fachgerecht behoben. 

DELPHI (2)

DELPHI (2) von Bô Yin Râ

Maße: 75 x 85
Aufnahmedatum: 18.11.2020

Der Name des Bildes wurde hier neu vergeben, weil kein anderer überliefert wurde. 


Es gibt ein sehr motivähnliches Bild in kleineren Maßen, das wahrscheinlich die vor Ort gemalte Skizze hierzu ist. Zur Unterscheidung wurde deshalb die Ordnungszahl 2 angehängt. Eine Vorzeichnung mit schwarzem Stift ist unter der Malerei sichtbar. Das Gemälde befindet sich in einem seit der Entstehung unveränderten Zustand und wurde vor der Digitalisierung gereinigt. Nun sind die feinen Farbnuancen wieder sichtbar, die vorher unter einer starken Oberflächenverschmutzung versteckt waren.


Das Bild stellt das Gelände des Apollonheiligtums in Delphi dar, gesehen etwa vom Ortsausgang des Dorfes Delphi. Das kleine Gebäude ist das wieder aufgerichtete Schatzhaus der Athener. Vom Apollontempel dahinter mit dem Orakel von Delphi sind nur noch die Fundamente erhalten. Über dem Eingang dieses Weihetempels stand zur damaligen Zeit der Aufruf „Erkenne dich selbst!“, den Bô Yin Râ im Buch Welten und im Buch der Königlichen Kunst zitiert. Die vom Autor gegebenen Hinweise sprechen dafür, dass die im Kapitel Magie aus dem Buch der Gespräche geschilderte Begegnung hier stattfand.

FRÜHLINGSTAG AM GOLF VON ARGOS

FRÜHLINGSTAG AM GOLF VON ARGOS von Bô Yin Râ

Maße: 75 x 105
Aufnahmedatum: 16.11.2020

Der Name des Gemäldes ist in Bô Yin Râs Handschrift hinten auf den Keilrahmen geschrieben, also „sicher”.


An dem Standort des Malers kommt man vorbei, wenn man sich von Nauplia (neugriechisch Nafplio gesprochen) nach Süden zum Arvanitia-Strand begibt und dann golfauswärts, also nach Südosten, auf dem Fußweg Richtung Karathona-Strand wandert.


Hinweis: Das Original weist heute einige vertikale Schlieren in der horizontal geschichteten Wasserfläche auf, die nachträglich in der Aufnahme mit dem geringstmöglichen Eingriff in die Bilddaten gemindert wurden. Die vertikalen Strukturen gehören nicht zur vom Künstler geschaffenen Bildgestaltung, sondern sind später entstanden. Zum Vergleich die Ansicht, wie das Gemälde zum Aufnahmedatum tatsächlich aussah. 


Wir versichern, dass ohne einen solchen Hinweis nirgends eine digitale Restaurierung vorgenommen wurde.  

ASKLEPIEION ZU ATHEN (2)

ASKLEPIEION ZU ATHEN (2) von Bô Yin Râ

Maße: 76 x 86
Aufnahmedatum: 23.6.2021

Das abgebildete Asklepieion zu Athen liegt am Südhang der Athener Akropolis, im Hintergrund der Philopappos-Hügel. In Schotts Buch „Der Maler Bô Yin Râ“, dem wir den Bildnamen entnommen und zur Unterscheidung die Ziffer 2 angehängt haben, ist eine Studie zu diesem ausgestalteten Gemälde enthalten. Den tiefgehenden Betrachtungen dort lässt sich kaum etwas hinzufügen.


Ein Bild eines Asklepieions – ohne Ortsbestimmung – war in der am 11.8.1919 eröffneten Görlitzer Kunstausstellung zu sehen, wie ein damaliger Zeitungsartikel belegt (Magische Blätter, März 2021, S. 179). Man kann davon ausgehen, dass es dieses war, weil kein weiteres Asklepieion-Bild von Bô Yin Râ bekannt und die Ausstellung der Studie unwahrscheinlich ist. 1929 wurde es von Prinz Heinrich zu Schaumburg-Lippe, der mit

Bô Yin Râ persönlich bekannt war (Magische Blätter, Dezember 2020, S. 211f) erworben, befand sich zum Schluss offenbar in Madrid und erst im Juni 2021 konnte es anlässlich einer Auktion in Berlin wieder öffentlich besichtigt werden. Obwohl es unter dem Namen „Die Ruinen von Kos“ – dies wäre ebenfalls ein Asklepieion – versteigert wurde, halten wir diese Lokalität angesichts des Buches von Schott und der bisher bekannten Aufenthaltsorte des Künstlers für unwahrscheinlich.


Bemerkenswert ist auch die Signatur. Mit dem Entstehungsjahr 1913 ist es das früheste, eindeutig datierbare Bild mit dem vollen geistigen Namen. Da Bô Yin Râ uns in der Schrift „Warum ich meinen Namen führe“ mitteilt, dass er zum ersten Mal bei Erscheinen des Buches vom lebendigen Gott, d.h. Anfang 1919, mit seinem ganzen geistigen Namen zeichnete, liegt die Vermutung einer nachträglichen Signatur nahe, vielleicht anlässlich der Görlitzer Ausstellung.

PHALERON

PHALERON von Bô Yin Râ

Maße: 19 x 26
Aufnahmedatum: 7.10.2021


Die Bucht von Phaleron (heute Paleo Faliro), sechs Kilometer südwestlich der Athener Akropolis, beherbergte zur Entstehungszeit der griechischen Mythologie den Hafen von Athen. Ein Kartenvergleich legt nahe, dass es sich um einen Blick nach Westen handelt. Im Rücken des Betrachters befände sich dann das Kap Kolias (heute Agios Kosmas), in dessen Umfeld Rudolf Schott in seinem Buch „Der Maler Bô Yin Râ“ ein weiteres Gemäldemotiv verortet hat. Hinter der dunkelblauen Landzunge läge der heutige Hafen von Piräus und in lichterem Blau wären die Berge der Insel Salamis auszumachen.

Das Abendrot, die Verbindung von Sonnenlicht mit Erdenstaub und Wasserdampf, scheint bei längerem Hinsehen geradezu wie Flammen zu lodern und bildet in dieser Komposition aus Feuer, Wasser, Erde und Luft gleichsam ein Feuermeer zwischen Himmel und Erde. 

MONDAUFGANG ÜBER DELOS

MONDAUFGANG ÜBER DELOS von Bô Yin Râ

Maße: 60 x 84
Aufnahmedatum: 16.11.2020

Auf die Rückseite des Keilrahmens, der die Leinwand trägt, hat Bô Yin Râ in blauer Schrift notiert:

Mondaufgang über Delos Entstanden 1913 Schneider-Franken


Name und Entstehungsdatum sind also verbürgt. Wenn es sich um einen Mondaufgang handelt, muss die Blickrichtung Osten sein. Unmittelbar westlich von Delos liegt die unbewohnte Insel Rhenia, die aber viel zu nah an Delos für diese Perspektive ist, wegen der schlechten Erreichbarkeit als Standort kaum in Frage kommt und früher häufig ebenfalls zu Delos gezählt wurde. Der Standort des Malers kann dann nur Syra (neugriechisch Syros) sein. Es gibt mindestens zwei weitere Bilder, die den identischen Höhenzug im Hintergrund bei Tageslicht zeigen.

FARBHOLZSCHNITTE VON YOSHIJIRÔ URUSHIBARA

  • Abend im Spessart 
    Maße: 30 x 37

    Das Glöcklein
    Maße: 31 x 25

    Zypressengarten auf Euböa

    Maße: 27 x 38

    Aufnahmedatum: 19.8.2022


    Diese Farbholzschnitte des japanischen Künstlers und Druckherstellers Yoshijirô  Urushibara  (1888-1953)  basieren auf Gemäldemotiven Bô Yin Râs und sind von beiden Künstlern signiert. Die Drucke eines Druckstocks, die sich in der Farbtönung und -intensität merklich unterscheiden können, waren fortlaufend nummeriert worden.


    Zwar gehören die Holzschnitte im engeren Sinne nicht zu Bô Yin Râs Werk, aber da Bô Yin Râ sie in seinem Buch

    „Aus meiner Malerwerkstatt“ (S. 27) namentlich erwähnt, mag sich der ein oder andere dafür interessieren. Bô Yin Râ schreibt:


    „Mein Bild: Abend im Spessart, das der in London lebende Japaner Urushibara, in die Technik des altjapanischen Farbenholzschnittes übersetzt, auf seine Art wiedergegeben hat, und das unstreitig bis jetzt auch die 

    g e t r e u e s t e  seiner Wiedergaben meiner Bilder blieb, gehörte zu der Reihe dieser ersten Werke, die ich hier zu beschreiben suche. (Mittlerweile sind meinerseits zwei Variationen des gleichen Themas entstanden, bei denen ich aber dem Aufbau des Bildes durch die Flächen der Pinselstriche größere Rechte eingeräumt habe.)“


    Mehr über Urushibara und seine Zusammenarbeit mit Bô Yin Râ finden Sie in den Magischen Blättern, Ausgabe Januar 2021, S. 375f; mehr über das Bild Abend im Spessart in der Ausgabe April 2022, S. 310f.


    BILDER ZUR MEDITATION

    Bô Yin Râ gestaltete geistliche Bilder zur Meditation in innerer Ruhe und Abgeschlossenheit.


    Dazu im Folgenden Worte von Bô Yin Râ selbst:


     Um keinerlei Irrtum irgendwo 

    irgendwelchen Raum zu lassen,
    muß ich hier noch eindeutig sagen,

    daß  s ä m t l i c h e  in dem meinem geistigen Lehrwerke zugehörigen Buche:

    „Welten“, sowie in der ... Monographie „Der  M a l e r  Bô Yin Râ“

    teilweise zu  f a r b i g e r  Reproduktion gelangten

    oder auch in Schwarzdruck wiedergegebenen „geistlichen Bilder“

    ... ohne Ausnahme, untrennbar m e i n e m  g e i s t i g e n  L e h r w e r k  e i n v e r w o b e n  sind.

    Das gilt natürlich auch von den n i c h t reproduzierten Originalen,

    soweit die privaten Besitzer die geistigen Kräfte  v e r l a n g e n, die in diesen Bildern leben.

    Für die  V o r s t e l l u n g s w a n d l u n g e n,

    die zur Aufnahme des konkreten geistigen L e b e n s  in meinen Lehrschriften unerläßlich sind,

    k ö n n e n  diese Darstellungen geistiger Welten mit den Mitteln der Farbe und Linie 

    den Aufnahmefähigen sogar  s e h r  E r h e b l i c h e s  gerade dort bedeuten,

    wo das Wort der Sprache seine Grenzen gezogen sieht ...

    – KODIZILL ZU MEINEM GEISTIGEN LEHRWERK



    LEBENDIGKEIT

    Doch während Dinge, 

    die das Licht der Erdensonne trifft,

    zumeist in festgefügten Grenzen bleiben, 

    stellt sich dort in jener  G e i s t e s w e l t  die Form

    i n  s t e t s  l e b e n d i g e r  V e r w a n d l u n g  dar.

    – WELTEN



    FORMWIRKUNG

    Wie nichts in dieser  A u ß e n w e l t  der  F o r m u n g  entbehrt, 

    so wird auch in der  i n n e r e n  Welt nichts wahrgenommen, 

    es sei denn  F o r m  geworden ...

    Suche hier in dieser  A u ß e n w e l t  in jeglicher  F o r m  das ihr  I n n e r e  zu erfassen, 

    dessen  A u s d r u c k  sie ist!

    So wirst du am besten dich vorbereiten, 

    einst auch in der  W e l t  d e s  G e i s t e s, 

    in jeglicher F o r m,

    die dir allda begegnen mag, 

    das A l l e r i n n e r s t e, 

    dem sie  A u s d r u c k  ist, 

    aus ihr leuchten zu sehen!

    – GEIST UND FORM



    Die künstlerische Ausdrucksform 

    kann – in jeglichem Einzelfall – n u r  d a n n  zu einer  S p r a c h e  d e r  S e e l e  werden, 

    wenn bewußt oder unbewußt 

    Rhythmen in ihr und durch sie zum Schwingen gebracht werden, 

    die irgendwo im Körper  a n a l o g e  Rhythmen zum Mitschwingen bringen.

    ... Alles Wirken „k ü n s t l e r i s c h e r  A u s d r u c k s f o r m e n“ ist: 

    – Z e i c h e n-M a g i e, bedingt durch das Finden der gleichen Kräftediagramme, 

    wie sie der  K ö r p e r  physisch-real in sich zur Darstellung bringt.

    – MEHR LICHT



    ... soll das Beschauen in der Seele  K l a n g  und  R h y t h m u s  wecken.

    – WELTEN 



    RICHTUNG

    Während auf Erden alle Form gestaltbar wird 

    aus  e i n e m  streng fixierten Blickpunkt her, 

    schaut man in jener Geisteswelt die Formen so, 

    als wäre man ein Hohlraum, dessen  G r e n z e n  t a u s e n d  A u g e n  b i l d e n ...

    – WELTEN   



    DER EINE URSINN
    Da alle Elemente der dargebotenen Gesichte 

    i m  t i e f s t e n  U r g r u n d  e i n e s  j e d e n  M e n s c h e n  so verankert sind,

     daß dort  E n t s p r e c h u n g e n  dafür sich finden, 

    so lassen sich durch diese Bilder auch die  K r ä f t e  wecken,

    durch die der Seele „Sinne“ sich zu jenem einen  U r s i n n  ineinander konzentrieren,

    der  V o r b e d i n g u n g  jedes wirklich  e c h t e n  Erlebens geistiger Gegebenheiten ist.

    ... Es gibt keine Kraft in den unendlichen kosmischen „Räumen“,

    die nicht zugleich als Ton und Zeichen ihre Art dir offenbaren könnte.

    Hier aber,

    wo alle Sinne in  e i n e m  Sinn verschmolzen sind,

    vernimmst du auch Ton und Zeichen in  e i n e r  Wahrnehmung.

    Erkenne hier  F o r m  und  F a r b e,

    – und Fühlen, Geschmack, Geruch und Ton 

    wird allsogleich in dir lebendig sein!

    – WELTEN   



    SEELISCHES ERLEBEN 

    Jeder  D e u t u n g s v e r s u c h  ist hier vom Übel; 

     könnte nur das  W e s e n t l i c h s t e  durch einen  G e d a n k e n s c h l e i e r  verhüllen.

    – WELTEN   



    EWIGES ERKENNEN

    Alles Wissen dieser Erde bleibt  a u ß e r h a l b  seines Gegenstandes, 

    – im W i s s e n  d e r  E w i g k e i t  aber ist der W i s s e n d e,

    der  G e g e n s t a n d  seines Wissens, und das  G e w u ß t e  in  v ö l l i g e r  D u r c h d r i n g u n g.

    So nur wird wahrhaft  „e r k a n n t“ !

    – AUFERSTEHUNG



    GEISTLICHE BILDER

    SCHÖPFUNGSKLÄNGE

    SCHÖPFUNGSKLÄNGE von Bô Yin Râ

    Maße: 62 x 52
    Aufnahmedatum: 17.11.2020

    Der Bildname steht in Bô Yin Râs Handschrift auf der Rahmenrückseite, wurde also vom Künstler vergeben. Das Bild wird im Buch „Der Maler Bô Yin Râ“ von Rudolf Schott besprochen.

    WELTENFRÜHE

    WELTENFRÜHE von Bô Yin Râ

    Maße: 95 x 65
    Aufnahmedatum: 16.11.2020

    Mehr zu dem Bild finden Sie im Buch „Der Maler Bô Yin Râ“ von Rudolf Schott.

    LOGOS

    LOGOS von Bô Yin Râ

    Maße: 105 x 75
    Aufnahmedatum: 17.11.2020

    Der Bildname steht in Bô Yin Râs Handschrift zusammen mit seiner Unterschrift auf der Rahmenrückseite, wurde also vom Künstler vergeben. Das Bild wird im Buch „Der Maler Bô Yin Râ“ von Rudolf Schott besprochen.

    DAS ERWACHEN DER SEELE

    DAS ERWACHEN DER SEELE von Bô Yin Râ

    Maße: 44 x 44
    Aufnahmedatum: 8.12.2021

    Der Bildname ist mündlich überliefert, muss aber nicht unbedingt vom Maler stammen. Sie sehen hier eines der wenigen geistlichen Bilder, die vor dieser Aufnahme noch nicht veröffentlicht worden waren. 

    KOSMISCHES ERKENNEN

    KOSMISCHES ERKENNEN von Bô Yin Râ

    Maße:  62,5 x 52,5
    Aufnahmedatum: 19.8.2022


    Das Gemälde gelangte 1932 nach dem Verkauf durch den Künstler unter dem genannten Namen nach Brasilien, zunächst Rio de Janeiro. Fast 100 Jahre war dessen Existenz nur über ein unklares Schwarzweißphoto bekannt. 2019 konnte es aus den Händen der Enkelin des Ersterwerbers in São Paulo erstanden werden und befindet sich nun in Deutschland in Privatbesitz. Nach einer gelungenen Restaurierung zeigt es sich jetzt wieder in seiner ganzen Farbenfülle.

    MAGISCHE MÄCHTE

    MAGISCHE MÄCHTE von Bô Yin Râ

    Maße: 60 x 50
    Aufnahmedatum: 17.11.2020

    Auch diesen Bildnamen hat Bô Yin Râ zusammen mit seiner Unterschrift auf der Rahmenrückseite notiert.

    UNIO MYSTICA

    UNIO MYSTICA von Bô Yin Râ

    Maße: 105 x 75
    Aufnahmedatum: 18.11.2020

    Der Name des Bildes ist uns durch den Künstler in gleicher Weise wie bei Magische Mächte überliefert.

    VERMÄHLUNG

    VERMÄHLUNG von Bô Yin Râ

    Maße: 65 x 55
    Aufnahmedatum: 18.11.2020

    Das Gemälde ist im Rahmen nur mit „Geistiges Bild“ beschriftet, allerdings nicht in der Handschrift des Malers.
    Bô Yin Râ hat diese Bilder zudem geistliche Bilder – nicht geistige – genannt.


    Als Titel wurde bisher „Das Juwel“ angegeben, aber auch „Hochzeit“ oder „Ehe“. Der Name Vermählung ist ein Vorschlag der Deutschen Bô Yin Râ-Stiftung. 


    Bô Yin Râ malte das Bild als Hochzeitsgabe für ein befreundetes Ehepaar, jedoch ging die Sendung zwischenzeitlich verloren und kam erst mit fünf Jahren Verspätung bei dem jungen Paar an!

    WEIHENACHT

    WEIHENACHT von Bô Yin Râ

    Maße: 48 x 48
    Aufnahmedatum: 10.3.2021


    Rudolf Schott vermutet in seinem Vortrag „Symbolform und Wirklichkeit in den Bildern des Malers Bô Yin Râ“, dass Weihenacht als einziges Bild sowohl dem säkularen als auch dem geistigen Bezirk angehört. Diese Vermutung wird durch die Signatur in Form eines Fünfecks gestützt, das in sich die Initialen des geistigen und bürgerlichen Namens des Künstlers vereint und das sonst nur auf geistlichen Bildern vorkommt.

    Alle hier gezeigten Bilder können im Verlag Magische Blätter als Kunstdruck bestellt werden.


    AUFRUF

    Von manchen Bildern gibt es Abbildungen, aber die Titel sind unbekannt oder fraglich. Andere Abbildungen sind von minderer Qualität. Weitere Werke sind in Privatbesitz oder verschollen; mögliche Eigentümer wissen nicht um deren Besonderheit, andere wollen verständlicherweise anonym bleiben, gerade weil sie um die Einzigartigkeit des jeweiligen Werkes wissen. Besonders im Hinblick auf die vorhandenen und möglicherweise noch wieder auftauchenden geistlichen Bilder ist es wünschenswert, sie einem größeren Personenkreis als bisher zu meditativer Betrachtung zugänglich zu machen.


    Nach einigen Vorbereitungen konnte die Deutsche Bô Yin Râ-Stiftung mit der Bildsicherung der vorgestellten Gemälde einen Anfang zum Bildarchiv und damit zum Werkverzeichnis machen. Es wurde dabei eine Prozesskette vom fachgerechten Transport über die restauratorische Begleitung bis hin zur Digitalisierung und dem Druck erprobt, die sich bewährt hat und in nächster Zeit wiederholt durchlaufen werden könnte. 


    Die Stunde ist günstig und wir freuen uns über jeden Gemäldeeigentümer, der die Gelegenheit ergreift, eine digitale Sicherung seines Bildes zu ermöglichen und es dadurch der Mit- und Nachwelt zu erhalten. Ebenso sind wir jedem dankbar, der einen Gemäldeeigentümer auf diesen Aufruf aufmerksam macht sowie für jeden Hinweis, wenn Bildwerke im Kunsthandel erscheinen sollten.


    Kontaktieren Sie uns, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, das Bildarchiv zu unterstützen oder weitere Fragen haben! Natürlich sichern wir Ihnen Vertraulichkeit zu. 


    Zu guter Letzt gibt es für jeden, dem das Werk des Malers am Herzen liegt und der nicht zu dem kleinen Kreis derer gehört, denen ein Originalgemälde zugänglich ist, eine weitere einfache Möglichkeit, die Bildsicherung und damit das Werkverzeichnis zu fördern: Die oben genannte Prozesskette zur Fortsetzung der Bildaufnahmen und die Veröffentlichung der Ergebnisse ist nur mit Spendengeldern möglich. Wer sich und anderen Lesern auf diese Weise eine Freude bereiten will, ist auf der Seite Fördern unserer Stiftung herzlich willkommen. 


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